Die spielBühne entstand 1979 als Kurs der Volkshochschule Lingen. Unter der Leitung von Norbert Radermacher und Walter Edelmann wurde zunächst fast ein Jahr lang Theatertraining gemacht, bis die Gruppe dann zum ersten Mal an die Öffentlichkeit trat. Auf dem Lingener Marktplatz wurden Szenen und Lieder als „Jahrmarkttheater“ präsentiert. 1981 wurden mit viel Erfolg zwei Einakter von Curt Goetz inszeniert.
1982 wurde aus dem VHS-Kurs ein eingetragener Verein. Es wurde beschlossen, neben anspruchsvollen Stücken für die erwachsenen Zuschauer alle zwei Jahre ein Kinderstück zu inszenieren. Viele Zuschauer erinnern sich gerne an Inszenierungen wie „Pünktchen und Anton“ (1982), „Pippi Langstrumpf“ (1983), „Peter Pan“ (1996) oder „Das Sams“ (2006) ,den kleinen Vampir (2008) oder „Es ist ein Elch entsprungen” (2012).
Das Repertoire entwickelt sich
Auch für die Erwachsenen hat es eindrucksvolle Aufführungen gegeben. Im Jahre 1984 wagte sich die spielBühne an die Inszenierung von „Bernarda Albas Haus“. In dieser großen Tragödie konnten 12 Spielerinnen zeigen, dass Amateurtheater durchaus eine hohe Qualität haben kann. Mit großem Erfolg erarbeitete die spielBühne außerdem drei Frauenmonolge (1987), oder wagte das Experiment, mit dem „Orchester“ von Jean Anouilh 1996 dasselbe Stück in zwei völlig verschiedenen Besetzungen am selben Abend hintereinander aufzuführen. Auch an klassische Komödien werden sich viele Lingener erinnern. Von der „Friedensfrau“ nach Aristophanes (1988) über Molieres „Gelehrte Frauen“ (1993) bis zum „Bunbury“ von Oscar Wilde (2003) reicht das Repertoire der Gruppe.
Die spielBühne bei Festivals
Die spielBühne ist bei vielen verschieden Festivals aufgetreten. Neben Auftritten bei Niedersächsischen Theatertreffen, gab es auch Auftritte in Kehl, Friedrichshafen, Stralsund und Berlin. Selbst im Ausland konnte die Gruppe Erfolge verbuchen, die spielBühne vertrat den Deutschen Amateurtheaterverband in Nancy (Frankreich), Litauen und Japan.
Aktive Jugendarbeit steht ganz oben
Neben der Arbeit mit Erwachsenen hat sich die spielBühne auch immer um den Nachwuchs bemüht. Schon im Jahre 1984 wurde eine Jugendgruppe gegründet, die über Clownstheater, „Abu Hassan“ – ein orientalisches Märchen, bis zu Forumtheater (1989) eine große Bandbreite entwickelte. Ein Jugendstück mit dem Titel „15, 16 17“ (1990) befasste sich mit dem Thema der Perspektivlosigkeit von Schulabgängern ohne guten Abschluss und „Geheime Freunde“ (2012) befasste sich mit den Folgen des 2. Weltkrieges.
Ein Team – ein Ziel
Alle diese Inszenierungen sind nur möglich durch den tatkräftigen Einsatz aller Mitglieder. Alle anfallenden Arbeiten wie Bühnenbau, Kostümentwurf und –anfertigung, Lichttechnik usw. wurden immer von der Gruppe selbst geleistet, wobei oft die Angehörigen der Spieler tatkräftig – und manchmal sehr kurzfristig – einsprangen. Besondere Unterstützung erfuhr die Gruppe auch immer durch den Fachdienst Kultur der Stadt Lingen.